Gegenstand dieser Ausschreibung sind die Abwasser-, Wasser-, Gasanlage inkl. Wartung (für einen Zeitraum von 4 Jahren) für den Neubau des Ausbildungsgebäudes und der Halle für die Kraftfahrerausbildung in der Körner Kaserne Aachen. Die Halle wird auf den abgebrochenen Gebäuden 15, 15a, 16, 17 und das Ausbildungsgebäude auf Gebäude 18 errichtet. Beide Neubauten werden in das bestehende Kasernengebäude integriert. Die Kfz-Ausbildungshalle mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 2.050 m2 und einem Bruttorauminhalt von ca. 11.655 m3 dient der praktischen Ausbildung und Fahrzeugunterbringung. Das Ausbildungsgebäude hat eine Bruttogeschossfläche von ca. 2.110 m2 und umfasst Büros, Unterrichtsräume und Lagerräume.
Das Grundstück befindet sich in der Liegenschaft Theodor-Körner Kaserne Aachen zwischen der Lintertstraße, Schopenhauerstraße und Sittarder Straße. Die Baumaßnahme liegt innerhalb des Militärgeländes, abgetrennt mit eigenem Zugang über die Sittarder Straße. Die Arbeiten sind in einer militärischen Anlage auszuführen, daher sind besondere Sicherheits- und Verhaltensregeln entsprechend den Vorgaben des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB) zu beachten. Während der Baumaßnahme ist mit anderen Tätigkeiten (Fremdgewerke) auf dem Baufeld (zweites Objekt auf dem Baufeld wird zeitgleich errichtet) zu rechnen.
Anlagenbeschreibung: Abwasseranlagen
Die Planung und Ausführung erfolgt gemäß der EN 12056:2001-01 in Verbindung mit der Ergänzungsnorm DIN 1986-100 sowie der DIN 4109-1:2018-01. Auf der Liegenschaft befindet ein Trennsystem, an dem die Entwässerung angeschlossen wird.
Regenentwässerung: Die Regenentwässerung des KFZ -Ausbildungsgebäudes ist Bestandteil dieser Ausschreibung.
Schmutzwasser: Das Abwasser aus dem Ausbildungsgebäude wird über Anschluss-, Fall-, und Sammelleitungen gesammelt und über die vorhandenen Anschlüsse aus dem Gebäude geleitet. Die Leitungsführung erfolgt in Schächten und Installationswänden sowie in offener Verlegeweise. Für die Fall- und Sammelleitung wird muffenloses Gussrohr (Brandschutz), für die Anschlussleitungen PP-Rohr verwendet. Sämtliche Abwasserleitungen werden nach DIN 4109-01:2018-01 "Schallschutz im Hochbau" aus Schallschutz- und Tauwasserschutzgründen mit Mineralwolle isoliert, in stoßgefährdeten Bereichen wird die Dämmung blechummantelt. Zur Be- und Entlüftung werden die Fallleitungen einzelnen über Dach geführt. Die Entwässerungsgegenstände liegen oberhalb der Rückstauebene. Es werden keine Maßnahmen zum Schutz gegen Rückstau getroffen. Die Schmutzwasserleitung des Gebäudes wird durch die Bodenplatte herausgeführt. Die Leitungen werden als Grundleitungen aus dem Gebäude herausgeführt. Grundleitungen sind nicht Bestandteil dieser Ausschreibung.
Anlagenbeschreibung Wasseranlagen
Trinkwasserversorgung: Die Planung erfolgt gemäß der DIN 1988 und der DIN 4109-01:2018-01, sowie der VDI/DVGW 6023. Als Trinkwasserabsicherung wird die Einzelabsicherung nach DIN EN 1717:2011-08 gewählt. Die gesamte Trinkwasseranlage wird gemäß der aktuell gültigen Trinkwasserverordnung erstellt.
Wasserverteilung und Wasserleitungen: Die neu zu installierende Trinkwasserleitung in der der Liegenschaft wird von den Außenanlagen in das Gebäude geführt. Die Leitung wird durch die Außenanlagen 1m in das Gebäude geführt und dort von der Sanitärfirma weiter installiert. Die Wasseranlage beginnend ab Wasseranschluss im Hausanschlussraum erfasst. Die Trinkwasserinstallation erhält hinter diesem Hausanschluss einen M-Bus-Zähler, welcher über zwei Absperrvorrichtungen im Hausanschlussstrang integriert wird. Die weiteren benötigten Einbauten wie Rückspülfilter, Druckminderer und Rückfluss verhinderer werden hinter dem Zähler vorgesehen. Im Anschlussraum wird ein Trinkwasserverteiler installiert. Sämtliche Stränge werden geschliffen verlegt und erhalten endständig eine Spüleinrichtung. Mittels Strömungsteilern und durch die automatischen Spüleinrichtungen wird sichergestellt, dass keine längere Stagnation stattfindet und die Trinkwasserhygiene gemäß der Trinkwasserverordnung eingehalten wird.
Im Gebäude wird ein Trinkwasserkaltnetz für die Waschbecken und Toiletten in den Nassbereichen aufgebaut. Es ist eine Trinkwarmwasserversorgung über Frischwasserstationen geplant, welche durch das Wärmeverteilnetz mit Wärme versorgt wird. An die Trinkwarmwasserversorgung werden die Sanitären Einrichtungen im Bereich der Duschen sowie die Räumlichkeiten Putzmittel und Teeküche angeschlossen. Als Rohrmaterial ist Edelstahl, gepresst vorgesehen. Alle Rohrleitungen werden entsprechend den Vorschriften Wärme- bzw. Schwitzwasser-Isoliert.
Druckluft (Ausbildungshalle): Gemäß Anforderungskatalog für den gesamten Hallenbereich eine Druckluftversorgung mit 15 Bar zu erstellen. Dazu ist in der Mittelspange ein eigens errichteter Drucklufterzeugungsraum vorgesehen, in dem die Drucklufterzeugung für 3 m3/h je Entnahmestelle vorgesehen ist.
Der Druckluftraum liegt mittig im Gebäude. Sowohl nach Norden als auch nach Süden wird eine Druckluftleitung durch alle Hallen teile bis zur letzten Halle verlegt. Die Anordnung erfolgt auf der südwestlichen Wand der Halle. An diese Rohrleitungen sind pro Halle eine Absperreinrichtung und Schnellkupplung geplant, so dass dort der jeweilige Druckluftverbraucher angeschlossen werden kann.
Sonstiges
Nach Abschluss der Maßnahme sind Trinkwasserbeprobungen vorgesehen. Im Rahmen des Bauablaufes sind mehrere Druckproben notwendig, um die Dichtigkeit des Trinkwassernetzes zu gewährleisten und die Baumaßnahme zu beschleunigen. Das Netz wird an jedem Strang hinsichtlich Wasserqualität beprobt.
Bei Durchquerungen von Brandabschnitten kommen zugelassen Brandschotts zur Ausführung.
Nach Abschluss der gesamten Leistung ist eine umfangreiche Dokumentation aus Grundrissen, Schemen, Produktübersichten, Zulassungen etc. zu erstellen. Das Netz wird an jedem Strang hinsichtlich Wasserqualität beprobt.